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Sonntag Dec 12 2021 06:55
22 min
Es ist diese Woche eine riesige Bonanza der Zentralbanken. Politische Aussichten und Zinsstellungnahmen ohne Ende ab Dienstag. Zuerst ist die FOMC dran, da die Fed die Rücknahme der Maßnahmen zu beschleunigen scheint. Dann folgt die Bank of England. Erwartet uns ein Anstieg des Leitzinses – oder hat Omicron Panik bei BoE ausgelöst? Außerdem sollte man die Europäische Zentralbank im Auge behalten. Sie könnte sich weigern, beim Treffen diese Woche langfristige Entscheidungen zu treffen.
Eine Rücknahme zu Weihnachten könnte uns diese Woche zum FOMC-Treffen von der Fed beschert werden.
Der Vorsitzende Jerome Powell machte Ende November eine Reihe von Bemerkungen, die darauf hindeuten, dass das FOMC sein Anleihekaufprogramm früher als erwartet beenden könnte.
Eine starke US-Wirtschaft, ein angespannter Arbeitsmarkt und die allgegenwärtige hohe Inflation, die voraussichtlich bis Mitte 2022 andauern wird, sind alles Faktoren, die das FOMC zum Handeln zwingen könnten.
„Unser nächstes Treffen in ein paar Wochen dient tatsächlich dazu, eine Diskussion über die Beschleunigung dieser Rücknahmen um einige Monate zu führen“, sagte Powell am Dienstag, den 30. November, dem Bankenausschuss des Senats.
„Seit der letzten Sitzung haben wir im Wesentlichen einen erhöhten Inflationsdruck gesehen, wir haben sehr starke Arbeitsmarktdaten ohne eine Verbesserung des Arbeitskräfteangebots gesehen, wir haben auch starke Ausgabendaten gesehen.“
Die Inflation liegt deutlich über dem 2%-Ziel der Fed. Die VPI-Inflation stieg im Oktober, dem letzten verfügbaren Wert, auf 6,2%. Es wird erwartet, dass hohe Verbraucherpreise für mindestens das halbe kommende Jahr erhalten bleiben. Vorübergehend? Das sollte man in Anwesenheit Powells besser nicht sagen. Der Begriff wird nicht mehr verwendet.
Einige in der FOMC beunruhigt die heiß-laufende Inflation. Die Sitzungsprotokolle für November berichten, dass: „Verschiedene Teilnehmer merkten an, dass der Ausschuss bereit sein sollte, das Tempo der Wertpapierkäufe anzupassen und den Zielbereich für den Federal Funds Rate früher als derzeit erwartet anzuheben, wenn die Inflation weiterhin über den Zielen des Ausschusses liegt.“
Die Beschäftigungszahlen für November waren enttäuschend: 210.000 Stellen wurden in der US-Wirtschaft im letzten Monat geschaffen, erwartet waren 550.000. Allerdings hat die Zahl der offenen Stellen 11 Millionen überschritten und der Arbeitsmarkt selbst ist so angespannt wie zumindest seit der Zeit vor der großen Finanzkrise nicht mehr, während die Arbeitslosigkeit auf dem niedrigsten Stand seit 1969 liegt.
Maßnahmen werden bereits zurückgenommen, aber wie bereits erwähnt könnten die wirtschaftlichen Bedingungen die FOMC zum schnellen Handeln bewegen. Seien Sie nicht überrascht, wenn eine Beschleunigung der Anleihenkäufe das vorzeitige Weihnachtsgeschenk der Fed ist.
Im Hintergrund gehen Gerüchte um, dass der geldpolitische Ausschuss der Bank of England in diesem Monat kurz davor gewesen sein könnte, die Zinsen anzuheben. Mit dem Erscheinen der Omicron-COVID-19-Variante scheint das nun unwahrscheinlich.
Die Sitzungsprotokolle der MPC vom November zeigten, dass die Abstimmung 7 zu 2 zu Gunsten niedrigerer Zinsen ausgegangen ist. Als er bezüglich des Zeitpunkts einer Zinserhöhung befragt wurde, sagte Gouverneur Bailey in einer Erklärung nach der Sitzung „von nun an“.
Bailey sagte dem BBC außerdem: „Wir denken, dass es notwendig sein wird, die Zinssätze zu erhöhen, um die Inflation nachhaltig wieder auf das Ziel zu bringen. Und wir werden bereit sein das zu tun.“
Der stellvertretende Gouverneur Ben Broadbent hatte gewarnt, dass die Inflation bis Mitte Frühjahr 2022 „locker“ bei 5% liegen wird. Man geht davon aus, dass höhere Energie-Rechnungen die Inflation weiter in die Höhe treiben werden. Das liegt bereits doppelt so hoch wie das 2% Inflationsziel der BoE.
Aber die Omicron-Variante bringt neue Möglichkeiten ins Spiel. Einige bisher falkenartige Stimmen wollen mehr Daten zur neuen COVID-Variante und ihren finanziellen Auswirkungen sehen, bevor der Zinssatz angehoben wird.
„Da die neue Omicron-COVID-Variante erst vor kurzem entdeckt wurde, könnte es derzeit besonders vorteilhaft sein, auf weitere Beweise zu ihren möglichen Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit und damit auf die Wirtschaft zu warten“, sagte BoE-Politiker Michael Saunders letzte Woche in einer Rede.
Reuters zufolge haben die Märkte nach Saunders Online-Rede eine 33% Wahrscheinlichkeit eines Anstiegs eingepreist, eine starke Abnahme von ursprünglich 75%. Das ist ziemlich wichtig, weil Saunders einer von zwei MPC-Mitgliedern war, die für eine sofortige Anhebung der Zinsen gestimmt hatte.
Die Beweislast ist jedoch zu Gunsten der Wanderer gefallen – das glaubt zumindest der Chefökonom der Bank of England, Huw Pill. Allerdings wird eine Zinsanhebung, selbst von 0,25%, nicht das Allheilmittel sein, dass sich manche Beobachter erhofft haben, sagte Pill.
„Es gibt keine schnelle Lösung, und dieses Fehlen einer schnellen Lösung bedeutet, dass etwas Geduld erforderlich ist“, sagte Pill der Ende November vom Economics Observatory und dem Festival of Economics veranstalteten Konferenz.
Wir haben in Studien gesehen, dass Omicron nicht so tödlich ist, wie zunächst angenommen, aber scheint als ob es trotzdem die Falken bei der BoE zur Vorsicht angeregt hätte. Ein Zinsanstieg ist wahrscheinlich, aber vermutlich nicht im Dezember. Früh im Jahre 2022 wäre die beste Annahme.
Omicron könnte ebenso den Druck auf die EZB erhöhen.
Reuters berichtet, dass eine wachsende Zahl von Wirtschaftspolitikern in der EU über eine Verzögerung bei der Änderung eines Teils des 1,85 Billionen Euro schweren Konjunkturprogramms der EZB nachdenkt. Die neue COVID-Variante hat zusammen mit den höheren Verbraucherpreisen dazu geführt, dass einige EZB-Ratsmitglieder den Abschluss des Anleihekaufs auf Februar verschoben haben.
Es wird erwartet, dass der EZB-Rat am 16. über das Schicksal ihres Flaggschiff-Programms zum Ankauf von Anleihen entscheidet. Frühe Berichte deuten darauf hin, dass der Rat sie im März abschließen wollte.
Das Auftauchen von Omicron auf der Weltbühne und das Auslösen neuer Lockdowns in Österreich, Deutschland und den Niederlanden hat jedoch für Bestürzung gesorgt. Ein wahrscheinlicheres Ergebnis des EZB-Treffens diese Woche ist das Vermeiden jeglicher langfristiger Verbindlichkeiten. Das sollte genug Spielraum schaffen, um die wirkliche soziale und wirtschaftliche Wirkung von Omicron zu erfassen.
„Es gibt Möglichkeiten, Klarheit zu schaffen, ohne langfristige Verpflichtungen einzugehen, und ich würde eher keine sehr langfristigen Verpflichtungen eingehen, weil zu viel Unsicherheit herrscht“, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde in einem Interview bei einer Reuters Next Konferenz Anfang des Monats.
„Aber wir müssen ebenso deutlich machen, dass wir bereit sind in beide Richtungen aktiv zu werden.“
Was Zinssteigungen angeht, rechnen Sie nicht mit einem im Dezember oder sogar im Jahre 2022. Der frühste Termin für einen solchen Anstieg,falls die hohe Inflation im nächsten Jahr bestehen bleibt, ist 2023.
„Ich kann eine Zinserhöhung im Jahr 2023 nicht ausschließen, wenn die Inflation 2022 weiterhin über unserem Basisszenario liegt“, sagte der Chef der niederländischen Zentralbank der Zeitung „Het Financieele Dagblad“. „Wir gehen immer noch davon aus, dass die gestiegene Inflation ein überwiegend vorübergehendes Phänomen darstellt.“
Vorübergehend, aber nicht vergänglich?
Date | Time (GMT) | Asset | Event |
Tue 14-Dec | 1:30pm | USD | PPI m/m |
1:30pm | USD | Core PPI m/m | |
Wed 15-Dec | 2:00am | CNY | Retail Sales y/y |
7:00am | GBP | CPI y/y | |
1:30pm | CAD | CPI m/m | |
1:30pm | CAD | Common CPI y/y | |
1:30pm | CAD | Median CPI y/y | |
1:30pm | CAD | Trimmed CPI y/y | |
1:30pm | USD | Core Retail Sales m/m | |
1:30pm | USD | Retail Sales m/m | |
1:30pm | USD | Empire State Manufacturing Index | |
3:30pm | OIL | Crude Oil Inventories | |
7:00pm | USD | FOMC Economic Projections | |
7:00pm | USD | FOMC Statement | |
7:00pm | USD | Federal Funds Rate | |
7:30pm | USD | FOMC Press Conference | |
9:45pm | NZD | GDP q/q | |
Thu 16-Dec | 12:30am | AUD | Employment Change |
12:30am | AUD | Unemployment Rate | |
7:00am | GBP | Retail Sales m/m | |
8:15am | EUR | French Flash Services PMI | |
8:30am | CHF | SNB Monetary Policy Assessment | |
8:30am | CHF | SNB Policy Rate | |
8:30am | EUR | German Flash Manufacturing PMI | |
8:30am | EUR | German Flash Services PMI | |
9:00am | CHF | SNB Press Conference | |
9:00am | EUR | Flash Manufacturing PMI | |
9:00am | EUR | Flash Services PMI | |
9:30am | GBP | Flash Manufacturing PMI | |
9:30am | GBP | Flash Services PMI | |
12:00pm | GBP | Asset Purchase Facility | |
12:00pm | GBP | MPC Asset Purchase Facility Votes | |
12:00pm | GBP | MPC Official Bank Rate Votes | |
12:00pm | GBP | Monetary Policy Summary | |
12:00pm | GBP | Official Bank Rate | |
12:45pm | EUR | Main Refinancing Rate | |
12:45pm | EUR | Monetary Policy Statement | |
1:30pm | EUR | ECB Press Conference | |
1:30pm | USD | Philly Fed Manufacturing Index | |
1:30pm | USD | Unemployment Claims | |
2:15pm | USD | Industrial Production m/m | |
2:45pm | USD | Flash Manufacturing PMI | |
2:45pm | USD | Flash Services PMI | |
Fri 17-Dec | Tentative | JPY | Monetary Policy Statement |
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